"HOCHREGALLAGER"
eine temporäre Installation im Außenraum


siehe auch Termine/ Sonderveranstaltungen

Einem großen Regal gleicht die Außenfassade des Museums Tuch und Technik – und als solches wird es in der Installation "Hochregallager" auch genutzt: Gebäudefragmente, Fassadendetails, Säulenreste, Schriftzüge aus alten Firmenschildern, Metallschrott, Holz und Steinbrocken hat die Künstlerin Kristin Grothe dort deponiert.
Alle Materialien stammen vom Gelände des ehemaligen Sagerviertels und den angrenzenden Grundstücken.
Das "Hochregallager" wird zu einem " Setzkasten" für Dinge, die an die Stadtgeschichte erinnern.
Es schwört Erinnerungen herauf an Vergangenes, an die kürzliche Gegenwart – fordert aber auch heraus zum Nachdenken über Neumünsters Zukunft und allgemein über urbane und gesellschaftliche Entwicklungsprozesse.




Das "Hochregallager" soll auch die Erinnerungen festhalten, die mit der Geschichte dieses Ortes oder einzelnen Gegenständen verbunden sind.
Bitte schicken Sie auch Ihre Geschichte oder Erinnerung:

mail Hochregallager





......... blog Hochregallager .........
eine Installation im Prozess

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21. November 2014 ......... Der Terrakotta-Kopf wacht am Museum

Der Terrakotta-Kopf ist nun Teil des Museums geworden.
Er steht dort als "Wächter" und "Beobachter" mit Blickbezug zu seinem ursprünglichen Standort, der Straße Am Teich Nr. 7.
Er steht als Relikt, als Stilmittel einer anderen Zeit in einem modernen Bau (2007), verwendet als Spolie.

Die Stadtvilla Am Teich Nr. 7 wurde 1913/14 vom Zimmermeister Rudolf Kröger errichtet.
Die Straße Am Teich ist seit dem 17. Jh nachweisbar und gehört zu den ältesten Straßen im Ortskern von Neumünster. Als Uferstraße am Mühlenteich verläuft sie leicht gekrümmt vom Gänsemarkt bis zur Bahnhofstraße.

Landesamt für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Stadt Neumünster. Band 3. Neumünster: Wachholtz Verlag, 2006.



20. November 2014 ......... Der Terrakotta-Kopf wird eingemauert

Der Terrakotta-Kopf wird von der Firma Wagner auf ca. 6,5 m Höhe in die Aussenfassade des Museums Tuch + Technik eingemauert.





08. November 2014 ......... Installation "Hochregallager" wird abgebaut

Die Installation wird abgebaut.


06. November 2014 ......... Finissage

Die Abschlussveranstaltung zur Installation wird zu einem besonderen Erlebnis.
Fragmente der Interviews von Zeitzeugen des gesamten Abrissareals werden in einer Klangcollage über 4 Lautsprecher, die vom Künstler Heiko Wommelsdorf nicht sichtbar in die Installation integriert wurden, aufgeführt.
Gegen 19.00 h steigt der Drummer Levi Petersen im Hochregal stehend, in die sich langsam zu einem Rhythmus verzerrenden Gespräche mit seiner afrikanischen Djembe ein.

Der Backsteinverkauf als multiple erbrachte einen Erlös von 885 Euro.

Auf Initiative des Vereins zur Förderung der Kunst in Neumünster mit Unterstützung des Kulturbüros und diverser Sponsoren endete vorgestern die Installation "Hochregallager" am Kleinflecken mit einer Veranstaltung, die in ihrer Qualität weit über eine herkömmliche Finissage hinausging [ ... ].
Susanne Wittorf, SHZ, 08.11.2014



05. November 2014 ......... 70 Steine werden zum multiple

70 Steine werden von Kristin Grothe aus den Gitterboxen der Installation "Hochregallager" ausgesucht und zu einem multiple verwandelt.
Die Steine werden auf der Finissage am 06.11.2014, 18.00 h verkauft. Aus dem Erlös soll der Terrakotta-Kopf, der als Fassadendetail das Haus Nr. 7 der Straße Am Teich zierte, eingemauert werden. Sollte mehr Geld eingenommen werden, fließen alle weiteren Einnahmen in ein museumspädagogisches Projekt für Kinder und Jugendliche.

Der originale Backstein aus den Abrissarbeiten des Sagerviertel-Areals wurde über eine Sprühschablone mit gelber Farbe besprüht.
Die Jahreszahl 1847 bezeichnet das Jahr, als aus der grünen Wiese des Sagerareals eine Fabrik entsteht. Die Fabrikstraße wird gebaut.
Die Jahreszahl 2014 steht für das Abrissjahr.


30. Oktober 2014 ......... ein Buch zum Thema: Tuchmacher am Teich

Tonner, Rudolf. Tuchmacher am Teich. Neumünster: Karl Wachholtz Verlag, 1989.
Aus dem Tagebuch zweier Familien um 1830, einer Zeit wirtschaftlichen Umbruchs.


22. Oktober 2014 ......... weitere Entwicklung der Installation geplant

für den 06.11.2014 wird eine Sonderveranstaltung zur Installation "Hochregallager" geplant, in der u.a. Teile der audio-Interviews zu erleben sein werden.
Näheres siehe Termine/ Sonderveranstaltungen

Danach wird die Installation abgebaut. Teile davon werden aber weiter verwendet und in neue Installationen transformiert.


28. September 2014 ......... Interviews beginnen

Kristin Grothe beginnt, die Erinnerungen/Geschichten in einer Reihe von Interviews als audio-Dateien aufzuzeichnen


24. September 2014 ......... Erich Kästner, 1957

Das Maschinenzeitalter rollte wie ein Panzer über das Handwerk und die Selbständigkeit hinweg. Die Schuhfabrikanten besiegten die Schuhmacher, die Möbelfabrikanten die Tischler, die Textilfabrikanten die Weber, die Porzellanfabriken die Töpfer und die Kofferfabriken die Sattler.
Erich Kästner, Als ich ein kleiner Junge war, Zürich (Atrium) 1957


14. September 2014 ......... Erlebnis Sagerviertel 1966

An der Kaiserstraße – gegenüber dem Parkhaus – war in den sechziger Jahren im ersten Stockwerk die Tanzschule Mäser eingezogen. Außer den regelmäßigen Tanzstunden lud das Tanzlehrerehepaar schließlich auch dazu ein, die erworbenen tänzerischen Fähigkeiten bei sonnabendlichen Tanzabenden (später sagte man wohl eher Diskoabende dazu) in ungezwungener Atmosphäre zu erproben. Das waren nette Veranstaltungen, bei denen auch der eine oder andere Martini getrunken wurde.
Heinz-Hermann Ingwersen, Neumünster, 14.09.2014


11. September 2014 ......... Ein besonderer Sadtrundgang mit Urte Grode

17.00 h: ein geführter thematischer Stadtrundgang mit Stadtführerin Urte Grode umrundet das Baustellenareal und endet an der Installation "HOCHREGALLAGER".
Kristin Grothe begleitet den Rundgang.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Gespräch, Austausch und Erinnerung bei einem Glas Wein vor dem Museum.


04. September 2014 ......... Als Ex-Bauhilfsarbeiter an der Baustelle "Holstengalerie"

Unter meinen Vorfahren väterlicherseits gab es eine Reihe von dörflichen Handwerkern; Bauhandwerker waren aber nicht darunter. Wieso ich also immer wieder von Baustellen fasziniert bin, kann ich mir nicht erklären. Ein solch riesiges Bauvorhaben aber wie das zwischen Bahnhofsstraße und Teich in Neumünster habe ich noch nie aus der Nähe miterlebt: Während der Greifer eines schweren Kettenfahrzeuges die letzten Mauerreste des Courier-Hauses einriss, ein anderes Metallteile aus dem Schutthaufen herauszog, ein mächtiger Schaufelbagger den Bauschutt-Brecher fütterte, der wiederum feinkörnigeres Material ausspuckte, das zu Halden aufgeschichtet und fortlaufend mit Kipplastern abtransportiert wurde, wuchs am anderen Ende der Großbaustelle mit ungeahnter Geschwindigkeit das aus Beton-Fertigteilen bestehende Treppenhaus des zukünftigen Parkhauses in die Höhe und wurden an vielen Stellen bereits die Fundamente der zukünftigen "Holstengalerie" gegossen. Und all diese Vorgänge schienen mit der Präzision eines Uhrwerkes ineinander zu greifen. Ich hätte stundenlang als "Seh-Mann" am Bauzaun stehen mögen!
Fast irreal kommen mir diese modernen technischen Abläufe vor, wenn ich 66 Jahre zurück denke: Die meisten Arbeitskommandos, die jeden Morgen das Tor eines Kriegsgefangenenlagers in Lettland unter Bewachung einiger Sowjetarmisten passierten, waren auf Baustellen eingesetzt. Es ging um die Wiedererrichtung von Gebäuden, die die deutsche Wehrmacht beim Rückzug zerstört hatte. Da ich als Oberschüler keinen Beruf gelernt hatte, gehörte ich zur großen Gruppe der Hilfsarbeiter, die zunächst den Bauschutt abzutragen hatten. Jeweils zwei Mann benutzten dazu flache Holztragen. Alles, was noch zum Bauen taugte, wurde heraus sortiert, die Ziegelsteine mit Maurerhämmern von Mörtelresten befreit, irgendwo herausgezogene Nägel gerade geklopft. Wieder kamen die Holztragen zum Einsatz, um die geputzten Ziegelsteine und den Speis – wie wir den Mörtel nannten - zu den Maurern an die Baustelle zu bringen. Dieser wurde aus gelöschtem Kalk, Kies und Wasser mit Schaufeln in einem Holztrog angemischt. Anstrengend wurde es für uns Hilfsarbeiter, wenn der Bau in die Höhe wuchs und wir das Material über Leitern auf das Gerüst schleppen mussten. Und all das spielte sich auch im Winter bei klirrendem Frost ab. Baufachleute unter den Gefangenen meinten damals, der ganze Bau werde in sich zusammensacken, wenn das Frühjahrstauwetter einsetze.

Gerhard Scheurich, Neumünster, 18.07.2014


03. September 2014 ......... Ein besonderer Sadtrundgang mit Urte Grode

16.00 h: ein geführter thematischer Stadtrundgang mit Stadtführerin Urte Grode umrundet das Baustellenareal und endet an der Installation "HOCHREGALLAGER".
Kristin Grothe begleitet den Rundgang.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Gespräch, Austausch und Erinnerung bei einem Glas Wein vor dem Museum.


28. August 2014 ......... Schriftsetzerei im Souterrain des Courierhauses

Es muss so etwa ab dem Jahr 1953 gewesen sein, ich war gerade im Leselernalter, als ich voller Interesse durch die kleinen Kellerfenster guckte und entdeckte, dass im Keller (Souterrain) des Courierhauses, Männer arbeiteten.
Sie nahmen aus verschiedenen Kästen kleine Buchstaben heraus und legten sie der Reihe nach in einen anderen Kasten hinein. Manchmal kam ein kleiner Klotz ohne einen Buchstaben darauf zwischen die anderen Buchstaben.
Das war der Bleisatz für die Zeitung. Aber das wusste ich natürlich noch nicht.

Meine Mutter erklärte mir, dass so die Zeitung zusammengesetzt wurde, damit man nachher die Geschichten lesen konnte.

So manches Mal, wenn ich am Courierhaus vorbei kam, habe ich mir am Fenster die Nase platt gedrückt.
Hanna Bolls, Hamburg, 28.08.2014


22. August 2014 ......... Meine Erinnerung: Bombenangriff 1944 "Okt."

Beim Stadteinkauf sah ich das Trümmerfeld "COURIERHAUS".
Mein Vetter "Helmut Müller" und ich haben seine älteste Schwester nach dem Angriff gesucht. In der Hoffnung sie bei Verwandten zu finden.
Unsere Fahrt über Schleusberg war nicht möglich. Überall Trümmer. Somit auch am Teich. Es ist kein schöner Anblick. Auch jetzt nicht.
Helmut Müller war selbst im Courierhaus beim Bombenangriff. Seine Schwester war in ihrem Haus beim Angriff umgekommen.

B. Ritter, Neumünster, 21.08.2014


21. August 2014 ......... Ein besonderer Sadtrundgang mit Urte Grode

16.00 h: ein geführter thematischer Stadtrundgang mit Stadtführerin Urte Grode umrundet das Baustellenareal und endet an der Installation "HOCHREGALLAGER".
Kristin Grothe begleitet den Rundgang.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Gespräch, Austausch und Erinnerung bei einem Glas Wein vor dem Museum.

......... ein Kommentar
vielen Dank für die gestrige Erläuterung Ihrer Hochregallager-Installation! Es war mir ein Gewinn und hat Freude bereitet, dieses Stück urbanen Wandels Neumünsters in der Kombination: künstlerischer Denkanstoß und Bereich Stadtentwicklung in der lebendigen Darstellung durch Frau Grode zu erleben. Hoffen wir auf eine Neuauflage !!!!
Danke vielmals
Erhard-Christian Schättiger, Neumünster

Ein sehr interessanter Bogen von Stadtgeschichte bis in die unmittelbare Gegenwart, ja bis in die Zukunft, wird hier geschlagen. Meine Gedanken kreisen noch immer ...
Eine Teilnehmerin des Stadtrundganges


18. August 2014 ......... Interview mit Heinz O. Graumann, Neumünster

Steineklopfen auf dem Kleinflecken 1945
Wir wurden, das muss 1945 so im Spätsommer gewesen sein, von der Holstenschule zusammengerufen zum Steineklopfen. Wir waren anfangs bei Hauschildt am Hansaring und später dann auf diesem riesigen Trümmerfeld auf dem Kleinflecken, wo jetzt das Museum steht. Es war ein einziger großer Trümmerberg: die Häuser waren völlig zerbombt, und mit der hübschen Parkanlage auf dem Kleinflecken war es auch vorbei.
Da haben wir dann Steine geklopft. Damit sind wir eine ganze Weile beschäftigt gewesen. Wir hatten Hämmer zum Klopfen und dann wurden von den Ziegeln, soweit sie noch brauchbar schienen, der Putz abgeklopft. Und was brauchbar war, wurde aufgeschichtet. Wo genau die Steine nachher geblieben sind, wissen wir nicht. Aber sie wurden wieder verwendet, denn so etwas war damals als Baumaterial eine große Kostbarkeit in so einer Trümmerwüste.
Die Innenstadt war ziemlich zerbombt.

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Ich erinnere mich auch noch an eine lustige Geschichte während wir beim Steineklopfen waren. An der Ecke am Teich war ein uralter Obst- und Gemüseladen. Als da unten Leute lang kamen – man muss sich aber vorstellen, dass man dort nicht wie heute gehen konnte, man stolperte mehr als dass man dort gehen konnte – da rief unser Klassenkamerad Georg Dietz den Leuten zu: "Am Teich hat´s Birnen". Und da rannten die Leute los. Wir haben laut gelacht vor Begeisterung wie er die da in die Irre geschickt hatte: die rannten nun zu dem Laden, weil er gesagt hatte: "Am Teich hat´s Birnen".

Courierhaus 1945
Ich kenne noch das alte Courierhaus. Das war auch ein roter Ziegelbau mit Verzierungen. Die Druckmaschinen standen unten im Keller, man konnte sie durch große Fenster sehen. Und man hörte ein lautes "rum … rumdumdum", wenn da unten gedruckt wurde.
Das Courierhaus wurde ja auch völlig zerbombt. Das war ein einziger Trümmerhaufen. Und da bin ich im Sommer 1945 raufgeklettert, der Schutthaufen war nicht so extrem hoch. Der Wachholtz Verlag hat früher schon immer viel für die Uni Kiel gedruckt, aus Heimatgeschichte und Geschichte etc. Und da entdeckte ich dann in den Trümmern den gedruckten, gehefteten, aber noch nicht gebundenen Druck einer Dissertation von der Uni Kiel. Über die Wikinger-Siedlung von Haithabu, "Die Wehranlagen zwischen Schlei und Treene" war der genaue Titel. Das war ein dicker Wälzer und den hab ich nachher in der Christianstraße bei Overlach, das war damals ein Buchbinder, binden lassen. Das Buch hab´ ich heute noch. Das war mir sehr wichtig. Das hab´ ich mir da aus den Trümmern gefischt.

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Unser Freund Heinz Rank – er hatte eine große Glaserei draußen in Tungendorf – hatte beim Wiederaufbau des Courierhauses die ganze Verglasung des Neubaus gemacht. Als er sah, wie jetzt das ganze Stück für Stück von den Baggern zerrissen wurde, liefen ihm die Tränen über das Gesicht. Die gewaltigen Staubwolken verbreiteten sich in der ganzen Umgebung, Verkaufsstände der Holstenköste mussten schließen.

Das hat mich schon ziemlich beschäftigt. Da kamen Erinnerungen hoch. An die Kriegszeit, die Angriffe hier, und die Staubwolken, wenn Bomben fallen.



01. August 2014 ......... AUFRUF: Erinnerungen festhalten

Es erfolgt der Aufruf, die Geschichten festzuhalten, die jeder ganz persönlich mit diesem Ort oder einzelnen Gegenständen verbindet.
Ziel ist es, auch diese Erinnerungen einzulagern.
Zunächst wird das in diesem blog geschehen, eine spätere Form wird noch zu bestimmen sein.

Geschichten/Erinnerungen bitte an:
.. per mail mail Hochregallager
.. per Brief: Museum Tuch und Technik, Kleinflecken 1, 24534 Neumünster
.. oder live auf Sonderveranstaltungen, siehe Termine/ Sonderveranstaltungen


27. Juni 2014 ......... Diebstahl

Vom 26. auf den 27.06.2014 wird ein mit Metallschrott gefüllter Metallkasten aufgebrochen, alles Kupfer fehlt und der Wasserhahn vom Waschbecken.
Die Metallkiste wird wieder geschlossen und versiegelt, ansonsten so gelassen.



21. Juni 2014 ......... "Nicht-mehr-verortet-sein" – eine Stellungnahme

vielen Dank für Ihre Information über Ihre aktuelle Installation im öffentlichen Raum!
Sie beeindruckt mich!
Ich kann mir vorstellen, dass sie viele der Stadtbewohner ansprechen wird und wichtig ist für deren Wahrnehmung der Veränderung ihres Stadtraums.
Mit Ihrer Installation bieten Sie eine Hilfe für den Übergang von "alt" zu "neu", so dass die Veränderungen im Gedächtnis haften bleiben können - zumindest für eine gewisse Zeit.
Mich beeindruckt ihre Idee und Ausführung der Installation, und ich halte sie auch für wertvoll (wichtig), weil Veränderungen heute - dem allgemeinen Lebensrhythmus angepaßt - oftmals viel zu schnell passieren/vollzogen werden.
Zu schnell insofern, als sich ständig neue Eindrücke - auf allen Gebieten - dank unserer vernetzten Welt vordrängen/hinzufügen und damit "Leerstellen" sofort neu besetzen, so dass es schwer fällt, Erinnerungen zu bewahren. Aber ohne Erinnerungen, ohne ein gewisses "Beharren", verliert sich leicht das Bewußtsein für das Hier und Jetzt. Das "Nicht-mehr-verortet-sein" ist ein offener Raum (ohne die notwendige Distanz) für all die auf uns eindrängenden Einflüsse (wie z.B. der Werbung für Produkte aller Art).
So jedenfalls würde ich Ihre Installation interpretieren wollen.

I.K., Berlin



15. Juni 2014 ......... Beschädigung

Vom 14.auf den 15.06.2014, während der Holstenköste, wurde der Schriftzug "Reise" aus roten Kunsttoffbuchstaben beschädigt. Die Buchstaben "s" und Buchstabe "i" wurden repariert und zur ursprünglichen Installation zusammengefügt.



04. Juni 2014 ......... Diebstahl

Zwischen dem 03.06. und 04.06.2014 ist die Schautafel "Stadtpunkte"aus dem Hochregallager gestohlen worden.
Sie wurde durch eine entfremdet neugedrucktes Schild ersetzt.




03. Juni 2014 ......... "Shopping is coming home"

NDR Kultur sendet am 03.Juni 2014 ein Feature unter dem Titel "Shopping is coming home", das sich sehr gut in die Thematik fügt.

www.ndr.de/ndrkultur/epg/Shopping-is-Coming-Home,sendung238096.html



Mai 2014 ......... Anfragen

Einige Anfragen gehen ein, einzelne Dinge nach Abbau der Installation zu erwerben.

Die Installation ist zwar temporär, die unterschiedlichen "Fundstücke" werden aber danach in neuen Installationen unter diesem Themenschwerpunkt zusammengefügt. Sie werden also immer wieder in neuer Formation auftauchen und für die Öffentlichkeit erlebbar sein.

Anfragen gehen ein, die Installation dauerhaft stehen zu lassen.

Die Installation soll temporär sein. Die Fassade des Museums muss sich wandeln und sollte nach außen nicht statisch sein, sondern aktuelle Geschehnisse im Museum oder in der Stadt(-geschichte) sichtbar machen.
Der genaue Abbautermin wird noch festgelegt.



21.-23. Mai 2014 ......... Aufbau Installation

Die Installation wird außen an der Westfassade des Museums Tuch und Technik installiert.
Die Installation "Hochregallager" ist jetzt Teil des Stadtbildes, von weitem sichtbar und auch innerhalb des Museums.
Viele Passanten bleiben stehen, diskutieren, fragen ... und beginnen, ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen.



15. Mai 2014 ......... Sponsor

Das ECE wird als Sponsor für das Projekt gewonnen und unterstützt die Sicherstellung von Materialien



April - Mai 2014 ......... Abrissarbeiten

Die Abrissrbeiten auf dem Sagergelände beginnen.
Material aus den Abbrucharbeiten wird für das "Hochregallager" gesammelt.